Der letzte Streich - mein Wohnzimmerkonzert
27. März 2015

Abschied Teil II: Mein Wohnzimmerkonzert mit Niko Heyduck, Wolfram Karrer und Michael Stoll war wunderbar! Anschließend gab's Streichcréme im Atelier, Wiedersehensfreude und fachsimples Geplauder -Fortsetzung folgt ganz sicher - wo auch immer in Zukunft :-) !!

Text so in etwa in der Presse am 1.4.2015:


"Jedes Molekül zum Schwingen gebracht"




20 Leute im Raum – auf den Eingangsapplaus folgt Stille. Willkommen in Monika Gollas Wohnzimmer.

Eine riesige Hand reicht durch das kreisrunde Loch, in dem die Wendeltreppe aus Metall in der Decke des Künstlerhaus-Appartements im 1.OG verschwindet. Um deren Zentrum sind Metallseile gespannt. Es sind Klavier- und Sitar-Saiten, die die Klangkünstlerin dort schon vor zwei Jahren installiert hatte. Die Hand, die Michael Stoll gehört, bringt diese Saiten jetzt mit einem Kontrabassbogen zum Schwingen. Die Lautsprecher fluten den Raum mit bedrohlichem Wummern. Gollas Wohnzimmer wird in den Köpfen zur mitternächtlichen Industriehalle.
Die vier Klangkünstler gehen die Treppe hinunter und nehmen ihre Plätze ein. In den kratzigen Klangteppich von Michael Stolls Kontrabassbogen stechen spitze Akkordeontöne von Wolfram Karrer. Synthesizer von Nikolaus Heyduck mischen sich dazu. Stoll bearbeitet seinen Kontrabass mittlerweile mit einem Xylophonschlägel. Monika Golla zupft an den Strängen der Wendeltreppen-Harfe. Köpfe nicken im nichtexistenten Takt.
Das erste Stück des Wohnzimmerkonzerts zu dem Künstlerhaus-Stipendiatin Monika Golla anlässlich ihres Abschieds aus Horb eingeladen hatte, ist ein siebenminütiges Crescendo aus surrealen Klängen. Kein Konzept, keine Melodie, absolute Freiheit. Die Zuhörer sind erstarrt. Augen schließen sich. Die Musik trägt aus dem Raum hinaus, in Welten, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
"Wow", der Kommentar eines Zuhörers nach dem zweiten Stück. Nikolaus Heyduck jagt sogar die Klänge eines Wasserkochers durch seinen Synthesizer. Michael Stoll greift nun zur Bassflöte. Jedes Molekül in dem 28,5 Quadratmeter großen Raum scheint zu schwingen. Etwa 45 Minuten, dann ist alles vorbei. Erst Stille, dann frenetischer Applaus. Monika Golla lächelt. Die Künstlerin freut sich über so viel positive Resonanz.

Auch wenn ihre Zeit in Horb Anfang Mai endet, schafft sie mit diesem Wohnzimmer-Konzert einen weiteren Eindruck, den Horb so schnell nicht vergisst. „Fortsetzung folgt“, verrät Golla augenzwinkernd, „wo auch immer in Zukunft!“. Wir freuen uns drauf.

(Fotos: M.Hopp(o.) / J.Poschel (u.))

Ist jetzt auch online!!!!!

und hier geht's weiter:
"Part 1 "saiten_weise"
"Part 2 "rhyth_mus"
"Part 4 "chef_koch"
"Part 5 "ab_gang"

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